Schreiner, MLD, 2_Stoffaustausch, Ödeme und Kompression, A1

Grundprinzipien

Grundprinzipien

Bei Patienten mit Ödemen setzen Sie Kompressionsbinden oder spezielle Kompressionsstrümpfe ein. Die Wirkung der Kompressionstherapie basiert auf mehreren Grundprinzipien und -mechanismen. Diese sind im Einzelnen:

 

Die Grundprinzipien beeinflussen sich wechselseitig und stehen in einem engen Wirkungszusammenhang.

 

Erhöhen des physiologischen Gewebedrucks

Der durch Kompression erhöhte physiologische Gewebedruck wirkt sich unmittelbar auf die Austauschvorgänge an den Blutkapillaren aus.

  • Die Filtration wird gebremst und verbessert so indirekt die Reabsorption in der Gesamtbilanz der Vorgänge dort.
  • Aus physikalischen Gründen ist Wasser und ebenso die interstitielle Flüssigkeit durch Druck nicht komprimierbar.
  • Das bedeutet: Eine manuell angelegte Kompressionsbandage oder ein industriell gefertigter Kompressionsstrumpf verdrängt und verteilt die interstitielle Flüssigkeit auf eine größere Fläche.
  • Folge: Bis dahin an den Resorptionsvorgängen noch nicht beteiligte Blutkapillarschlingen und initiale Lymphsinus werden genutzt.

Widerlager für die sich kontrahierende Skelettmuskulatur

Das Optimieren der Muskel- und Gelenkpumpwirkung auf den extrafaszialen Raum ist der physiotherapeutisch bedeutsamste Mechanismus.

  • Die menschliche Hautspannung bildet normalerweise kein ausreichendes Widerlager für die sich kontrahierende Muskulatur. Ohne Kompression findet kaum eine effektive Wirkung der Muskel- und Gelenkpumpwirkung auf den extrafaszialen Raum statt.
  • Erst die Kompression bildet ein Widerlager für die Muskelwirkung, die dann die im extrafaszialen Raum befindlichen Venen und Lymphgefäße effektiv der Pump-/Sogwirkung aussetzt. Dies beeinflusst das dort befindliche Ödem.

Gezielte Druckbelastung und -entlastung bestimmter Körperregionen

Manuell angelegte Kompressionsbandagen und industriell gefertigte Kompressionstrümpfe erfüllen die Anforderungen eines weiteren Grundmechanismus:

  • Sie verlagern die (Ödem-)Flüssigkeit von distal nach proximal (Verdrängungsprinzip).
  • Dies gilt nicht nur für die extravasale, sondern auch für die intravasale Flüssigkeit – zur Unterstützung des Blut- und Lymphrückflusses.
  • Die Kompressionstherapie verringert die Lumen der Venen und Lymphgefäße. Durch die erzielte Strömungsbeschleunigung unterstützt sie den Blut- und Lymphrückfluss.

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