Extrakapillare Kräfte: Gewebeeiweiße
Extrakapillare Kräfte: Gewebeeiweiße
Sie haben jetzt einige Austauschvorgänge kennengelernt. Selbstverständlich wirken auch Kräfte außerhalb der Kapillaren auf die Austauschprozesse. Und zwar in einem viel größeren Maße als von Starling angenommen.
Die extrakapillar wirkenden Kräfte bezeichnet man auch als extravasale oder interstitielle Kräfte. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Eiweiße.
Frage: Was passiert, wenn der Eiweißgehalt im Gewebe sehr hoch ist?
![]() Ungleichgewicht im Stoffaustausch. Die Filtration (Fi) ist stärker als die Reabsorption (Reab). Letztere ergibt sich aus dem Verhältnis des onkotischen Sogs der Bluteiweiße (OSB) zum onkotischen Sog der Gewebeeiweiße (OSG). |
Gewebeeiweiße
Diese großen Moleküle sind in der interstitiellen Flüssigkeit. Durch ihre kolloidosmotische Wirkung unterstützen sie die Filtration, den Auswärtsstrom der Flüssigkeit.
Gewebeeiweißkonzentration
Die Konzentration der Gewebeeiweiße ist in den einzelnen Organen unterschiedlich. In der menschlichen Haut liegt sie bei ca. 2–3 g/dl. Dies entspricht einer „Sogkraft“ von ca. 10 mmHg.
Das Ausmaß der Reabsorption von theoretisch 25 mmHg hängt u.a. von der Gewebeeiweißkonzentration ab. Je größer die Konzentration ist, umso weniger Wasser kann in das Kapillarlumen in Richtung der Plasmaproteine strömen.