Pathophysiologie
Pathophysiologie
Zwei sich gegenseitig beeinflussende Verläufe bilden die Pathophysiologie posttraumatischer Schwellungen. Sie ähneln beinahe einem Circulus vitiosus.
Aufgrund der Pathophysiologie könnte man eine solche posttraumatische, eiweißreiche Schwellung durchaus als akutes Lymphödem bezeichnen. Diese Klassifikation ist jedoch klinisch ungebräuchlich und letztlich therapeutisch nicht zielführend.
Es handelt sich um eine passagere lokale Lymphabflussstörung. Sie geht eigentlich nie in ein chronisches Lymphödem über. (Ausnahme: Der Patient hat eine bisher nicht diagnostizierte Lymphgefäßdysplasie.)
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Zwei pathophysiologische Prozesse beeinflussen die posttraumatische Ödembildung:
- Zum einen entstehen durch das Trauma in hohem Maße lymphpflichtige Lasten – verletztes Gewebe, verletzte Gefäße, ausgetretene Blutbestandteile. Gleichzeitig befördert die einsetzende Entzündung noch mehr Exsudat in das traumatisierte Gebiet. Ein physiologisch unabdingbarer Vorgang, ohne den es keine Wundheilung gäbe.
- Zum anderen ist die physiologische Lymphdrainage sehr stark eingeschränkt.
- Mechanische Insuffizienz: Einerseits verletzt die Distorsion natürlich die lokalen Lymphgefäße.
- Funktionelle Insuffizienz: Andererseits setzen die Schmerzen die lokale Lymphangiomotorik der noch funktionsfähigen Lymphgefäße stark herab.