Therapeutische Überlegungen
Therapeutische Überlegungen
Für die physikalische Entstauungstherapie sind nicht alle potenziellen Tumorlokalisationen bedeutsam. Nur einige wenige sind lymphologisch relevant aufgrund der lymphanatomischen Beziehungen an einigen strukturellen Engpässen, wie Leiste, Axilla und in der Kopf-Hals-Region.
Weitere Überlegungen
Die Tabelle auf der nächsten Seite zeigt Ihnen Tumorlokalisationen, die nach ärztlicher Krebstherapie (nach Lymphknotenentfernung und/oder Bestrahlungen) zu behandlungsbedürftigen sekundären Lymphödemen führen können.
![]() |
Situation der Lymphgefäße im Gebiet des Lymphödems
Im Gegensatz zu primären Lymphödemen ist bei sekundären Lymphödemen das Lymphgefäßsystem zunächst gesund. Es verfügt über die gesamte Transportkapazität.
- Der entscheidende Punkt ist jedoch die durch eine onkochirurgische oder onkoradiologische Intervention entstandene lokale, irreversible Lymphabflussbarriere.
- Die Reaktionen des Lymphgefäßsystems auf eine lokale Abflussbehinderung sind untersucht und beschrieben (Földi et al. 2005).
- Letztlich verändern sie die Lymphgefäße tiefgreifend und senken die Transportkapazität und somit das Lymphzeitvolumen deutlich.
Entstauungsstrategie
Für die Behandlungsstrategie und die Grifftechnik der MLD gelten die gleichen Prinzipien wie bei Patienten mit primären Lymphödemen:
- Der therapeutische Schwerpunkt ist, die eiweißreiche, teilweise oder sogar vollständig fibrosierte Ödemflüssigkeit zu transportieren.
- Nicht in Richtung der lokalen Lymphabflussbarriere entstauen, um das „geschwächte“ Lymphgefäßsystem nicht weiter zu beschädigen (absolute Kontraindikation).
- Ersatzabflussgebiete bestimmen, die den Abfluss gewährleisten.