Schreiner, MLD, 3_Lymphödeme und Kontraindikationen, A1

Tumoren

Tumoren

Das Beispiel von Patienten mit Tumorerkrankungen zeigt, wie selten die MLD und Kompressionstherapie im Wortsinne kontraindiziert sind. Die Indikation richtet sich nach der Phase, in der sich der Patient befindet. Sie unterscheiden zwischen drei Stadien:

Frage: Kann die mechanische Wirkung der MLD bei Patienten mit akuten Tumoren eine Tumorzellverschleppung bewirken?

Patientin mit Angiosarkom
Stewart Treves

Akute Tumorerkrankung:

  • Treten eigentlich behandlungsbedürftige Ödeme aufgrund einer bisher nicht ärztlich behandelten malignen Tumorerkrankung auf, ist die physiotherapeutische Behandlung mit MLD und Kompressionstherapie kontraindiziert.
  • Physiotherapie bessert die Erkrankung nicht. Außerdem könnte die vorrangige ärztliche Therapie verschleppt werden.

Abgeschlossene Tumortherapie:

  • Ist die ärztliche Tumortherapie abgeschlossen, heben die behandelnden Ärzte die Kontraindikation auf, wenn sich infolge der Tumortherapie behandlungsbedürftige Ödeme, ergeben, z.B. sekundäre Lymphödeme. Unter diesen Bedingungen sind MLD und Kompressionstherapie indiziert.
  • Treten Symptome eines potenziellen Rezidivs auf, unterbricht man die Ödemtherapie, bis die Symptome abgeklärt sind und ggf. eine neue Strategie entwickelt ist.

Terminalstadium:

  • Bei Patienten mit Tumorerkrankungen im Terminalstadium ist die Verbesserung der Lebensqualität für die verbleibende Lebenszeit der oberste Grundsatz. Deshalb führen Sie die MLD zur Ödemminderung aus – trotz weiterem Tumorwachstum und -ausbreitung.
  • Die Kompressionstherapie, v.a. die lymphologische Kompressionsbandage, wirkt sich im Alltag meistens sehr einschränkend aus. Deshalb wird sie Patienten meist nicht verordnet oder durch eine weniger belastende Form ersetzt.

Antwort:

Die meisten Onkologen halten eine Tumorzellverschleppung durch die mechanische Wirkung der MLD für irrelevant. Sie ist nicht der Grund für die Kontraindikation.

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