Benigne versus maligne Lymphödeme
Benigne versus maligne Lymphödeme
Wie können Sie benigne und maligne Lymphödeme unterscheiden? Die typischen Symptomunterschiede sind in der Anamnese, Inspektion und Palpation erkennbar.
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Bei Patienten mit benignen Lymphödemen treten anfänglich keine weiteren Auffälligkeiten auf. Bestehen die Ödeme jedoch längere Zeit, zeigen sich typische Veränderungen bzw. Komplikationen.
![]() Die typischen Symptomunterschiede von benignen und malignen Lymphödemen sind in der Anamnese, Inspektion und Palpation erkennbar. |
Entwicklung
Benigne Lymphödeme: Die Ödematisierung entwickelt sich langsam über Monate bis Jahre.
Maligne Lymphödeme: rasche, ungebremste Entwicklung innerhalb von Wochen.
- Sie widerstehen typischerweise allen „üblichen“ Entstauungsbemühungen.
- Die Ödeme breiten sich rasch auf Nachbarregionen aus, also auf die Tributargebiete der jeweiligen Lymphknotenstation, in der sich das primäre Tumorgeschehen ausdehnt.
- Dieser Zusammenhang sowie die genannten malignen Tendenzen erklären die für maligne Lymphödeme typische stark proximale Betonung, die für die benignen Formen untypisch ist.
Schmerzmuster
Benigne Lymphödeme: keine oder orthopädisch bedingte Schmerzen.
Maligne Lymphödeme: Neben der raschen Entwicklung sind Schmerzen ein weiteres Warnsignal.
- Die Patienten beschreiben ein typisches Schmerzmuster: „quälend, ziehend, dumpf"; „Mir tun die Knochen im Arm/Bein weh.“
- Es handelt sich um den typischen C-Faser-Schmerz, der nicht genau lokalisierbar und auch lageunabhängig auftritt, sich rasch verstärkt und schlecht auf Schmerzmittel anspricht.
Sicht- bzw. Hautbefund
Benigne Lymphödeme: eher unauffälliger Hautbefund (Ausnahme: Stadium III).
Maligne Lymphödeme: Die typischen Symptome können einzeln oder kombiniert auftreten.
- glänzende Haut, manchmal livide verfärbt, manchmal „wachsartig“
- gelegentlich deutlich sichtbare, gestaute Kollateralvenen
- evtl. kleine, hämatomartige Flecken ohne erkennbare Ursache