Schreiner, MLD, 3_Lymphödeme und Kontraindikationen, A1
Pachydermie

verdickte, derbe Epidermalschicht

Hyperkreatose

übermäßige Verhornung der Haut mit Schwielenbildung

Stadien

Stadien

Aufgrund des grundsätzlich progressiven Verlaufs teilt man Lymphödeme in vier (früher drei) Stadien ein:

 

Besonders für Patienten im Stadium I gilt: Das Stemmer-Zeichen kann nie falsch positiv sein, jedoch falsch negativ (nach Földi).

 

Stadium 0 (Ia)

In der Anfangszeit der Lymphologie basierte die Stadieneinteilung auf den Kriterien der körperlichen Befundung (Anamnese, Inspektion, Palpation). Man erkannte die Stadien I–III.

Moderne bildgebende Verfahren, wie die Magnetresonanztomografie (MRT) und Funktionslymphszintigrafie, zeigen Gewebeveränderungen bereits im Intervall- bzw. Frühstadium (Stadium 0 bzw. Ia).

Die Funktionslymphszintigrafie ist heute der Goldstandard der bildgebenden Diagnostik. In ihr erkennt man eine Lymphabflussstörung sofort, auch wenn keine klinischen Zeichen bestehen.

Stadium I

Da sich die anfangs diskrete Schwellung spontan zurückbilden kann, beschreibt man Stadium I als reversibel. In den ersten Wochen/Monaten kann das Ödem bei geringsten Anlässen wieder auftreten. Dies kann mehrmals geschehen.

  • Tastbefund: relativ weiche Konsistenz. Die erzeugte Delle bleibt nur kurz – ein Hinweis auf den noch geringen Eiweißgehalt (im Vergleich zum Ultrafiltrat) und v.a. auf die noch nicht eingesetzte Fibrosierung.
  • Hochlagerung: bewirkt einen Ödemrückgang, besonders das nächtliche Hochlagern der betroffenen Extremität.
  • Stemmer-Zeichen: kann noch negativ sein oder nur leicht positiv. Dies ist u.a. davon abhängig, ob es sich um ein primäres oder sekundäres Lymphödem handelt.

Stadium II

Ohne adäquate Therapie entwickelt sich das Lymphödem weiter zum Stadium II. Es ist deutlicher ausgeprägt und nicht mehr reversibel.

  • Hochlagerung: Auch längeres Hochlagern hilft nicht.
  • Tastbefund: Das Lymphödem tendiert bereits zur Fibrosierung. Nur mit größerem und anhaltendem Druck gelingt es, eine bleibende Delle zu erzeugen.
  • Stemmer-Zeichen: Es ist jetzt positiv, meist verbunden mit einem bereits deutlich sichtbaren, hochgewölbtem (bombiertem bzw. balloniertem) Fuß- bzw. Handrücken.

Bis heute gibt es keine verlässlichen, objektiven Werte, z.B. Umfangwerte o.Ä., um die einzelnen Stadien voneinander abzugrenzen.

Stadium III

Früh- bzw. rechtzeitige komplexe physikalische Entstauungstherapie verhindert Stadium III. Unter Umständen kann es heute noch z.B. in Entwicklungsländern vorkommen.

  • Umfangmaße: erhebliche Werte; teilweise sogar lappen- bzw. wulstartige Verformungen (sogenannte lobuläre Form des Lymphödems).
  • Tastbefund: Eine bleibende Delle zu erzeugen, ist sehr schwierig. Das ehemals eiweißreiche Ödem hat sich in sekundäres Gewebe (Binde-, Fettgewebe) umgewandelt. Pachydermie mit Tendenz zur Hyperkeratose ist typisch. Die Haut ähnelt der Elefantenhaut (Elephantiasis).
  • Sichtbefund: Sekundäre Hautveränderungen wie Lymphzysten, -bläschen, Fistelungen oder Papillomatosen sind erkennbar.

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