Akute Infekte
Akute Infekte
Anders verhält es sich bei Patienten mit akuten Infekten, v.a. wenn sie mit Fieber einhergehen, wie dies z.B. für ein akutes Erysipel typisch ist. Um die infektauslösenden Erreger nicht zu verbreiten, sind MLD und Kompressionstherapie absolut kontraindiziert.
Mäßige grippale Infekte ohne Fieber sind dagegen relative Kontraindikationen. Hier sollte man individuell entscheiden, ob die Entstauungstherapie Priorität hat oder vorübergehend ausgesetzt und nach ein paar Tagen wieder begonnen wird, wenn die Symptome abgeklungen sind.
Frage: Können Sie Patienten mit nicht infektiösen Entzündungen mit MLD und Kompressionstherapie behandeln?
Bei Patienten mit posttraumatischen Entzündungen, z.B. nach Distorsion, sind MLD und Kompressionstherapie indiziert.
Frage: Warum ist bei Patienten mit einer Kontusion Vorsicht geboten?
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Antwort:
Ja und nein.
- Ja: Patienten mit nicht infektiösen Entzündungen können bedenkenlos mit MLD behandelt werden, sofern sie die Schmerzsymptomatik nicht verstärkt, z.B. Patienten mit aktivierter Arthrose und Reizerguss, mit rheumatoider Arthritis (in der akuten Schubphase) und mit CRPS.
- Nein: Die Kompressionstherapie ist dagegen meistens kontraindiziert, da sie i.d.R. die Schmerzen verstärkt.
Antwort:
Bei Patienten mit einer Kontusion ist Vorsicht geboten, weil ein Muskellogen- bzw. Kompartmentsyndrom auftreten kann – eine chirurgische Notfallsituation.
- Diese Gefahr besteht bei Patienten mit einer Kontusion in den distalen Abschnitten der unteren Extremität.
- Man muss bei diesen Patienten die Schmerz- und Schwellungssymptomatik genau kontrollieren.
- Im Ernstfall sind MLD und Kompression selbstverständlich kontraindiziert.